Hitzealarm beim Hund - So erkennst du Überhitzung und hilfst richtig
- Helena

- 13. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Aug.

Sommer bedeutet für viele von uns Freiheit, Leichtigkeit und gemeinsame Abenteuer mit dem Hund. Doch bei Temperaturen über 25 °C steigt auch das Risiko, besonders für unsere vierbeinigen Freunde. Hunde sind Hitzestress deutlich stärker ausgesetzt als Menschen. Sie können nicht wie wir schwitzen und kompensieren Hitze nur begrenzt.
In diesem Artikel erfährst du:
Warum Hitze für Hunde so gefährlich ist
Welche biologischen Prozesse bei Überhitzung ablaufen
Wie du Symptome frühzeitig erkennst
Und was du im Notfall tun kannst
Du suchst eher Tipps, Rezepte und DIYs für heiße Tage? Dann lies unbedingt diesen Artikel: „Sommer mit Hund – Bedürfnisse, Tipps, DIYs und Hunde-Eis“
1. Warum Hunde Hitze schlechter verkraften als Menschen
Hunde besitzen kaum Schweißdrüsen, und die wenigen, die sie haben, sitzen vor allem an den Ballen. Stattdessen versuchen sie, über das Hecheln überschüssige Wärme loszuwerden. Dabei wird durch schnelle Atmung die Luft an der feuchten Zunge vorbeigeführt, die Verdunstung sorgt für leichte Kühlung.
Das Problem:
Hecheln reicht bei hohen Außentemperaturen oft nicht aus.
Der Körper erwärmt sich weiter – es kommt zum sogenannten Hitzestress.
Bleibt dieser unbehandelt, kann sich daraus ein Hitzschlag entwickeln – ein akuter, lebensbedrohlicher Zustand.
Biologisch betrachtet passiert Folgendes:
Die Körpertemperatur steigt über das normale Maß (bei Hunden ca. 38–39 °C)
Ab 40 °C beginnt der Organismus zu „entgleisen“
Sauerstoffversorgung und Kreislauf geraten ins Wanken
Organe werden nicht mehr ausreichend versorgt
In schweren Fällen folgt ein Multiorganversagen
2. Frühwarnzeichen & Symptome von Hitzestress
Je eher du erkennst, dass dein Hund unter Hitzestress leidet, desto besser kannst du eingreifen. Leider sind die ersten Symptome der Überhitzung beim Hund oft unscheinbar. Darum ist Aufmerksamkeit so wichtig!
Frühe Warnzeichen
Starkes Hecheln (schneller als üblich, flach)
Unruhe oder Nervosität
Vermehrter Speichelfluss
Suchen nach kühleren Untergründen
Dunkelrote Zunge oder Schleimhäute
Erhöhte Herzfrequenz (Puls)
In diesem Stadium ist dein Hund noch kompensationsfähig, aber es wird kritisch.
Fortgeschrittener Hitzestress
Apathie oder Verwirrtheit
Glasiger Blick
Wackeliger, taumelnder Gang
Erbrechen oder Durchfall
Schwäche bis zum Hinlegen oder Zusammenbrechen
Jetzt musst du sofort handeln – dein Hund ist nicht mehr in der Lage, sich selbst zu regulieren.
Hitzschlag (Notfall)
Bewusstlosigkeit oder Krämpfe
Blasse oder bläuliche Schleimhäute
Schockzustand (kalte Extremitäten, flacher Puls)
Stark erhöhter oder nicht mehr messbarer Puls
Sofort zum Tierarzt! Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich und erfordert sofortige medizinische Versorgung.
3. Erste Hilfe bei Überhitzung
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund überhitzt ist, zögere nicht:
Sofort Schatten aufsuchen! Bringe deinen Hund aus der Sonne, notfalls auch in ein kühles Treppenhaus oder Auto mit Klimaanlage (Motor laufen lassen!).
Langsam kühlen – aber richtig! Nimm lauwarmes Wasser (kein eiskaltes!) und befeuchte Beine, Bauch und Pfoten. Keine kalten Handtücher auflegen – es kann zu gefährlichem Hitzestau kommen!
Korrektur: Bei Überhitzung den Hund möglichst schnell und effektiv runterkühlen. Dafür den ganzen Hund mit kaltem Wasser nass machen (z.B. in einer Wanne oder einem Fluss (falls es unterwegs passiert)). Die Körpertemperatur muss erstmal drastisch gesenkt werden, da Lebensgefahr besteht! Der Tipp, es langsam mit lauwarmen Wasser zu machen, ist leider veraltet. Der vollständigkeithalber lasse ich es stehen, weise aber ausdrücklich daraufhin, dass Studien zum schnellen kühlen mit kaltem Wasser raten!
Frisches Wasser anbieten – nicht einflößen! Lass ihn selbst trinken, aber zwinge ihn nicht. Zwang kann zu Verschlucken oder Panik führen.
Körpertemperatur checken (wenn möglich): Ab 40 °C besteht akute Lebensgefahr – Tierarzt kontaktieren!
Tierarzt oder Tierklinik anrufen & vorbeugen:Auch wenn dein Hund sich wieder stabilisiert – lass ihn durchchecken. Ein Hitzschlag kann innere Organe schädigen.
4. Wer ist besonders gefährdet?
Nicht alle Hunde reagieren gleich auf Hitze. Besonders sensibel sind:
Kurznasige Rassen (Französische Bulldoggen, Möpse, Shi Tzu, etc.)
Ältere Hunde
Welpen & Junghunde
Übergewichtige Hunde
Dunkle oder dichte Felltypen
Kranke Hunde mit Herz- oder Atemproblemen
Angsthunde & sensible Seelen, die sich zu spät Ruhe gönnen
Fazit: Wissen schützt Leben
Hitze ist für Hunde nicht nur unangenehm – sie kann gefährlich sein. Gerade weil viele Hunde so tapfer mitlaufen, ohne „Beschwerde“, ist es wichtig, dass du die Symptome kennst und ihren Körper verstehst.
Beobachte deinen Hund achtsam, nimm seine Signale ernst – und lies ergänzend gern den praktischen Sommerartikel, der dir zeigt, wie du euren Alltag mit DIYs, Rezepten und cleverem Zubehör angenehmer machst:
Ich bin Helena – Hörakustikerin, Hundeliebhaberin und Gründerin von HUNDGEHÖRT. Als Mama eines sensiblen Hundes liegt mir das Wohl unserer Fellnasen besonders am Herzen. Ich will nicht nur gutes Zubehör bieten, ich will Wissen teilen, das Leben rettet.



Kommentare