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Sommer mit Hund: Warum dein Hund im Sommer andere Bedürfnisse hat und was ihn happy macht

Aktualisiert: 13. Juli


Ein schwarzer Hund mit einer nassen Schnauze, der in einem Hundepool steht, in dem wenig Wasser ist
Im Hundepool ein bisschen Erfrischung suchen

Sonne, Eis, Flip-Flops – was für viele Menschen nach Urlaubsfeeling klingt, bedeutet für unsere Hunde oft genau das Gegenteil: Stress, Überforderung, körperliche Belastung.

Vor allem sensible oder ängstliche Hunde reagieren in der warmen Jahreszeit noch feiner auf Reize und brauchen unsere Unterstützung.

Damit du deinen Hund im Sommer wirklich hundgerecht begleiten kannst, werfen wir einen Blick auf seine Biologie, seine Bedürfnisse und auf das Zubehör, das ihn (und dich) entspannt durch die heiße Zeit bringt.


Hunde und Hitze – eine biologische Herausforderung


Hunde haben ein völlig anderes Wärmeregulierungssystem als wir. Während wir durch Schwitzen großflächig Wärme abgeben können, sind Hunde auf folgende Mechanismen angewiesen:


1. Hecheln: Durchs Hecheln verdunstet Speichel über die Zunge – das kühlt das Blut in den dort verlaufenden Gefäßen minimal ab. Aber: Das funktioniert nur bei mäßiger Hitze und nicht unbegrenzt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit stößt dieser Mechanismus schnell an seine Grenzen.


2. Wenige Schweißdrüsen: Hunde schwitzen nur über die Pfoten – was für die Wärmeregulation quasi irrelevant ist.


3. Fell als Isolierschicht: Das Hundefell wirkt wie eine Thermojacke: Es schützt vor Sonne und hält bei Hitze die Körpertemperatur relativ stabil – solange es gut gepflegt ist. Verfilztes oder zu dickes Unterfell kann hingegen zu Wärmestau führen.


💡 Wichtig zu wissen:Hunde überhitzen schneller als Menschen – und viele zeigen ihre Erschöpfung erst spät. Besonders betroffen sind:

  • Hunde mit kurzer Schnauze (Möpse, Bulldoggen, Shi Tzus etc.)

  • Alte Hunde oder übergewichtige Tiere

  • Angsthunde, die ohnehin viel über Erregung regulieren


Brennender Asphalt & überreizte Sinne


An heißen Tagen kann Asphalt bis zu 60 °C heiß werden – das ist für Hundepfoten wie barfuß über eine Herdplatte laufen. Hinzu kommen grelles Licht, überfüllte Straßen, ungewohnte Gerüche … und das alles bei körperlicher Belastung durch Hitze.

🐾 Für Angsthunde eine absolute Reizhölle.


💡 Checkliste: So schützt du deinen Hund draußen

  • Spaziergänge früh morgens oder spät abends

  • Schatten statt Stadt

  • Immer Wasser dabeihaben


  • Zubehör-Tipp: Pfotenschutzwachs, Hundeschuhe, Trinkflasche mit Napf

  • Boden-Test: Handrücken 5 Sek. auf den Boden – zu heiß? Dann auch für deinen Hund!


Sommer = Reizüberflutung für sensible Hunde


Biologisch gesehen ist dein Hund ein Meister der Wahrnehmung: Seine Sinne (vor allem Hören und Riechen) sind deutlich schärfer als unsere. Das bedeutet:

  • Gerüche intensivieren sich bei Hitze – was Hunde zusätzlich reizt oder überfordert

  • Grelle Lichtverhältnisse können visuell stressen

  • Laute Geräusche (z. B. durch offenes Fenster, knallende Türen, Straßenlärm) werden extremer wahrgenommen

Gerade für Angsthunde kann das heißen: Der Stresspegel ist permanent leicht erhöht.


💡 Zubehör, das Sicherheit gibt:

  • Sicherheitsgeschirr

  • doppelte Sicherung mit Panikleine

  • Markierung (z. B. „Ich brauche Abstand“)

  • GPS-Tracker für den Notfall


Kühlung mit Maß und Ziel


Viele Hunde genießen Wasser – aber nicht jeder liebt Planschen oder Kälte direkt auf der Haut. Auch hier gilt: Dein Hund ist kein Mini-Mensch. Biologisch betrachtet ist sein Kälteempfinden völlig anders:

  • Ein feuchter Bauch oder Nacken kann kurzfristig angenehm sein, bei Dauer kann’s aber kontraproduktiv wirken

  • Manche Hunde bekommen Stress durch das Gefühl nasser Ausrüstung oder durch Kühlmatten, die „komisch“ riechen


💡 Sinnvolle Kühlhilfen:

  • Kühlhalsbänder mit leichtem Kühleffekt

  • ungiftige Kühlmatten (am besten ohne Gel)

  • Wassernapf mit Kühlkern

  • Schattenplätze mit Durchzug schaffen


Weniger Bewegung, mehr mentale Auslastung


Biologisch reguliert dein Hund im Sommer seinen Aktivitätslevel – ganz natürlich. Das bedeutet: Keine Panik, wenn dein sonst aktiver Vierbeiner plötzlich eher siestamäßig drauf ist.


💡 Alternative Beschäftigung:

  • Schnüffelspiele im Schatten

  • Leckmatte (aus dem Kühlschrank!)

  • Indoor-Suchspiele mit Leckerli

  • langsames Tricktraining mit viel Pause


Fazit: Sommer braucht Rücksicht – und Verständnis


Dein Hund ist kein Faultier – er schützt sich nur selbst. Seine Biologie zwingt ihn, bei Hitze auf Sparflamme zu laufen. Und gerade Angsthunde profitieren enorm davon, wenn du das erkennst, ernst nimmst und ihm die Unterstützung gibst, die er jetzt braucht.

Mit dem richtigen Zubehör, ein bisschen Wissen und ganz viel Empathie wird der Sommer für euch beide nicht zur Herausforderung – sondern zur entspannten Jahreszeit.


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Mehr zum Thema findest du auch hier: So erkennst du Überhitzung beim Hund und hilfst richtig




Von Helena von Hundgehört – Angsthund-Mama, Zubehörprofi & große Freundin entspannter Sommerpfoten

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